Mit Christoph führte ich für "dienacht" #3 ein Interview; damals arbeitete er als "Embedded Journalist" in Irak und gewährte mir ein Einblick in sein Fotografen-Alltag.
Einige Bilder von seiner Reise nach Japan wurden vor kurzem auf dem Lens Blog der New York Times veröffentlicht.
Bitte auf den "Full Screen" - Knopf klicken um die Bilder zu betrachten.
30.04.2011
22.04.2011
Imager 01 und Kwerfeldein berichten über "dienacht"
Imager 01 ist ein neues Magazin aus Taiwan für "Fotografie und bewegte Bilder". Leider ist alles auf chinesisch, aber es scheint eine Art Portfolio-Magazin zu sein – auf jew. 1-2 Seiten werden (Foto)Künstler, Filme, Videoclips, Filmemacher und eben Magazine vorgestellt. Es scheint eine (wirklich sehenswerte) Sammlung für Inspiration zu sein, schade, dass das Magazin keine englischen Übersetzungen enthält.
Und auf Kwerfeldein scheibt Katja Kemnitz über "dienacht", vielen Dank dafür!
Und auf Kwerfeldein scheibt Katja Kemnitz über "dienacht", vielen Dank dafür!
Printout! in London
Nächste Woche, am 27. April, findet in London ein Magazinsymposium mit Magazinausstellung statt – eine Kooperation von Stack und Jeremy Leslie (magCulture). Es gibt Vorträge von Tim Hayward von Fire & Knives, Rob Orchard von Delayed Gratification und John L Walters von Eye.
Die Eintrittskarte kostet nur £5, und ein kostenloses Magazin ist im Preis inklusive! (dienacht Magazin wird ein Teil der Ausstellung sein)
--
Printout!
27. April, ab 19 Uhr
The book club, 100 Leonard Street
London EC2A 4RH
Die Eintrittskarte kostet nur £5, und ein kostenloses Magazin ist im Preis inklusive! (dienacht Magazin wird ein Teil der Ausstellung sein)
--
Printout!
27. April, ab 19 Uhr
The book club, 100 Leonard Street
London EC2A 4RH
21.04.2011
Mitko Mitkovs "16 Bilder" erschienen
Das zweite Buch in Mitko Mitkovs Selbstverlag 1%ofONE ist gerade erschienen. Wie immer liebevoll selbstgemacht, und wie immer schön anzusehen.
Ich freue mich und bin sehr gespannt darauf, was von Mitko noch kommen wird!
--
16 Bilder
Fotozine von Mitko Mitkov
Heft + Umschlag mit Bleisatz
Auflage von 48
S/W Digital Druck
handnummeriert
Hier kann das Heft bestellt werden
Ich freue mich und bin sehr gespannt darauf, was von Mitko noch kommen wird!
--
16 Bilder
Fotozine von Mitko Mitkov
Heft + Umschlag mit Bleisatz
Auflage von 48
S/W Digital Druck
handnummeriert
Hier kann das Heft bestellt werden
14.04.2011
Euan Gallacher macht Diplomarbeit über (u. a.) "dienacht"
Vor etwa 1 Jahr schrieb mich Euan Gallacher aus Schottland an; er studierte Design und schrieb seine Abschlussarbeit über selbst verlegte Magazine und Zines, und irgendwie fand er "dienacht" und "rough", mein Artzine, das ich vor "dienacht" anfing und eine Zeit lang parallel weiter machte. Er fragte mich, ob er ein Interview mit mir führen könne – vor kurzem kam das gedruckte Buch, inklusive seine Abhandlung und das komplette Interview über "dienacht" und Zines und Unterschiede zwischen Print- und Onlinemagazine.
Ausstellung Simón Prades: Ansichten
Die Gallerie Neonchocolate in Berlin wird vom 30. April bis zum 6. Mai Zeichnungen und Radierungen von Simón Prades (Grafik-Designer und Illustrator, der auch in "dienacht" #7 vorgestellt wurde) zeigen.
Es werden vor allem Tuschezeichnungen und großformatige Radierungen aus den vergangenen Monaten zu sehen sein.
--
Vernissage ist am Samstag, den 30. April ab 19.00 Uhr.
Ausstellungsdatum: 30.04.11 - 06.05.11
Neonchocolate Gallery
Lychener Straße 23
10437 Berlin
www.neonchocolate.de
Es werden vor allem Tuschezeichnungen und großformatige Radierungen aus den vergangenen Monaten zu sehen sein.
--
Vernissage ist am Samstag, den 30. April ab 19.00 Uhr.
Ausstellungsdatum: 30.04.11 - 06.05.11
Neonchocolate Gallery
Lychener Straße 23
10437 Berlin
www.neonchocolate.de
12.04.2011
Die rote Trude: Künstlerbuch von Peter Franck
Die rote Trude ist das neue Schwesterprojekt von "dienacht", das einerseits als Magazin, andererseits als Label für Künstlerbücher in Kleinauflage gedacht wurde (mehr darüber auf der Webseite).
Gottes bunter Garten ist das erste Künstlerbuch bei Die rote Trude, das anlässlich, aber nicht begleitend zur Ausstellung von Peter Franck erschienen ist. Das Fotobuch im Format 13 x 18 cm hat eine offene Bindung, wurde nummeriert (die Auflage liegt bei 105 Stück) und signiert und kommt mit unterschiedliche Bänder aus Tüllspitze.
Gottes bunter Garten ist ein feines, absurd-erotisches Bildband-Tagebuch; der Betrachter eilt durch einen Garten der Absurditäten, bepflanzt mit subtilem Humor, er wirft einen Blick in die dunkle Welt des bezahlten Schmerzes, eilt von Raum zu Raum. Perspektiven verschieben sich. Hier eine grinsende Tür, dahinter ein comictätowiertes Mädchen beobachtet von einem Mangaauge. Der verbotene Blick in Hotelzimmer aus einer Zeit als die Dekoration noch nicht das Prädikat „Absurd“ trug und Voyeurismus noch nicht medial legitimiert war.
Diese Geschichten werden von der Realität erzählt, man muss sich nur umschauen und erschrickt.
Mehr Bilder und Infos auf www.die-rote-trude.de
Gottes bunter Garten ist das erste Künstlerbuch bei Die rote Trude, das anlässlich, aber nicht begleitend zur Ausstellung von Peter Franck erschienen ist. Das Fotobuch im Format 13 x 18 cm hat eine offene Bindung, wurde nummeriert (die Auflage liegt bei 105 Stück) und signiert und kommt mit unterschiedliche Bänder aus Tüllspitze.
Gottes bunter Garten ist ein feines, absurd-erotisches Bildband-Tagebuch; der Betrachter eilt durch einen Garten der Absurditäten, bepflanzt mit subtilem Humor, er wirft einen Blick in die dunkle Welt des bezahlten Schmerzes, eilt von Raum zu Raum. Perspektiven verschieben sich. Hier eine grinsende Tür, dahinter ein comictätowiertes Mädchen beobachtet von einem Mangaauge. Der verbotene Blick in Hotelzimmer aus einer Zeit als die Dekoration noch nicht das Prädikat „Absurd“ trug und Voyeurismus noch nicht medial legitimiert war.
Diese Geschichten werden von der Realität erzählt, man muss sich nur umschauen und erschrickt.
Mehr Bilder und Infos auf www.die-rote-trude.de
Labels:
artzines,
bücher,
Die rote Trude,
fotografen,
magazine
"dienacht" Ausstellung: Peter Franck
Am Wochenende fand die Vernissage der Peter Franck-Ausstellung in Mannheim statt. Großartige Bilder werden in einer schönen Galerie gezeigt.
Hier noch ein paar Impressionen; und wer sich die Ausstellung noch anschauen möchte: sie läuft noch bis zum 11.06.!
--
"dienacht" präsentiert
Peter Franck: Gottes bunter Garten
Vernissage am 09.04. (Lange Nacht der Museen) um 18 Uhr
Ausstellungsdauer: 09.04. – 11.06.2011
Ladengalerie "L'art pour L'art" · C2,19 · 68159 Mannheim
Öffnungszeiten Di – Sa: 10.00 – 17.45
Hier noch ein paar Impressionen; und wer sich die Ausstellung noch anschauen möchte: sie läuft noch bis zum 11.06.!
--
"dienacht" präsentiert
Peter Franck: Gottes bunter Garten
Vernissage am 09.04. (Lange Nacht der Museen) um 18 Uhr
Ausstellungsdauer: 09.04. – 11.06.2011
Ladengalerie "L'art pour L'art" · C2,19 · 68159 Mannheim
Öffnungszeiten Di – Sa: 10.00 – 17.45
02.04.2011
"dienacht" #9 ist erschienen!
120 Seiten, mit Ausklappseiten, 15x18 cm
Offset-Druck, 4farbig.
ISSN 1868-1506
Auflage: 1000 Stück, jedes Exemplar einzeln nummeriert
Preis: 5 Euro + Porto
bestellen
KLEINER HINWEIS: die bereits bestellten "dienacht"-Abos werden heute (Samstag) abgeschickt!Offset-Druck, 4farbig.
ISSN 1868-1506
Auflage: 1000 Stück, jedes Exemplar einzeln nummeriert
Preis: 5 Euro + Porto
bestellen
Einige der Künstler, die dieses Mal dabei sind:
Claudia Eschborn - Portfolio (Fotografie/D)
Tierney Gearon (Coverbild), mit der Serie "The Mother Project" (Fotografie/USA)
Martin Kollar - mit der Serie "European Parliament" (Fotografie/Slowakische Republik)
Theo Firmo - Portfolio (Illustration/Brasilien)
Suzanne Opton - "Frauen, Vasen und die Jahre" (Fotografie/USA)
Harold Strak - "Arthropoda" (Fotografie/NL)
Kim Thue mit der Serie "Freetown Fifty" (Fotografie/DK)
Außerdem: Bücher-, Zine- und Magazinrezensionen
und einige mehr.
Mit der 9. Ausgabe ändern sich ein wenig die Vertriebswege. Ein Drittel der 1500er Auflage wird von meiner langjährigen Druckerei Seltmann in Verlag genommen, und dieser Teil wird unnummeriert und autark durch Seltmanns eigene Vertriebsmöglichkeiten verbreitet. Ansonsten ändert sich nichts, 1000 Stück werden auch weiterhin in liebevoller Kleinarbeit durchnummeriert, verpackt und versendet.
Hier bestellen!
Labels:
dienacht,
dies und das,
fotografen,
magazine
Ausstellungskritik: "ausgezogen! n'Akt!"
Die Kunstszene der Großregion Trier ist nicht zu beneiden; es gibt kaum gute Ausstellungsmöglichkeiten für junge Künstler – höchstens kurzlebige Alternativprojekte wie Edeltrude und, Das Karussell oder BUTTERKEKS, die eine Plattform und eine Alternative bieten, aber an mangelnde Unterstützung aus der (älteren) Bevölkerung und der Politik scheitern. Galerien sind praktisch so inexistent wie die Fachpresse, und die wenigen Museen sind für Regionalkünstler so gut wie unerreichbar.
Die einzige Alternative ist die Tuchfabrik (TUFA), die zudem eine der besten und spannendsten Ausstellungsräumlichkeiten bietet. Die Ausstellungen dort sind manchmal ganz passabel, selten gut – allein schon durch die Tatsache, dass man die Räume für eine eigene Ausstellung mieten kann zeigt, wie die Qualität der gezeigten Arbeiten schwanken kann.
Mit der aktuellen, TUFA-kuratierten Ausstellung ausgezogen! n'Akt!, hat sich die Kulturstätte selbst, und noch mehr den ausstellenden Künstlern, keinen Gefallen getan. Die TUFA hat damit die Chance verpasst, das Lechzen nach Kultur auf hohem Niveau, nach künstlerischer Bildung, zu befriedigen, obwohl das möglich gewesen wäre; und, was schlimmer ist, hat sie sich als Ausstellungsmacher (nicht
-veranstalter!) disqualifiziert.
Schon der effekthascherische Titel ausgezogen! n'Akt! spricht hauptsächlich die BILD-Leser an – und Menschen, die nicht einmal einen künstlerischen Sinn entwickeln oder haben müssen, um sich die Arbeiten anzuschauen. Sie werden allerdings enttäuscht sein, denn viel Nacktes gibt es nicht wirklich zu sehen. Vielleicht zum Glück. Stattdessen wird ein Sammelsurium schlecht kuratierter Kunstsparten und -richtungen präsentiert, ein Patchwork von Arbeiten, die größtenteils weder ästhetisch, noch (über den Dorfkneipenhumor hinausgehend) lustig, noch innovativ, noch zeitgemäß (was, wenn es in der Qualität eine Begründung fände, noch berechtigt wäre). Die Ausstellung bewegt sich zwischen Hausfrauenkunst, Aktzeichenkurs und Studio-Aktfotografie, die an Austauschbarkeit und Ausgelutschtheit kaum zu übertreffen ist.
Aber eigentlich ist es nicht überraschend, dass die Ausstellung so uninspiriert daherkommt; ein Blick auf die Künstlerliste (darunter natürlich die Mitglieder des TUFA-Gremiums, die die Ausstellung zu verantworten haben) reicht aus, um eine Idee davon zu bekommen. Nicht, dass die Namen Schlimmes ahnen lassen. Vielmehr erschreckt die Anzahl. Aus etwa 100 Bewerbungen wurden 55 (!) Künstler aus der Region Trier, aus Luxemburg und Frankreich ausgewählt. Wer die Räumlichkeiten der TUFA kennt, weiß, dass auch ein einzelner Künstler diese problemlos bespielen kann. Es war also nicht verwunderlich, dass die Räume überfüllt und kleinteilig und die Werke gefühllos zusammen gewürfelt wirken.
Eine Auswahl – eine echte Auswahl – von 8-10 Künstlern, die mit längeren Strecken präsentiert werden und ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Thema, hätte eine enorme Aufwertung der Ausstellung, des Ausstellungsstandortes Trier und eine Imageverbesserung für die TUFA bewirkt. Es ist nicht so, dass keine hoch qualitativen Arbeiten und Künstler vertetten sind. Es gibt durchaus Lichtblicke. Leider wird man diesen Künstlern nicht gerecht – zum Einen, weil man ständig hinterfragen muss, ob sie wirklich gute Kunst machen oder sind sie nur etwas hochwertiger, als das, was der Rest bietet. Und zum Anderen, weil sie in der Suppe völlig untergehen. Man fragt sich, ob sie froh sind, dabei zu sein.
Provokation ist gut, belebend und anregend, in welcher Form auch immer. Das Unvermögen mancher Kuratoren ist entschuldbar. Doch das, was an der Vernissage als Special Act angekündigt wurde und von den Machern wahrscheinlich als "DIE Idee" gedacht wurde, hat sich als das Schlimmste, was der Ausstellung noch passieren konnte, heraus gestellt: zwei Stripper wurden bestellt, Mann und Frau, die sich wohl selbst als Künstler verstanden und sich nacheinander vorm Publikum auszogen. Es war nicht besonders hübsch anzuschauen, auch nicht besonders sexy, man musste sich eher fremdschämen.
Es gibt Künstler, die gute Nackt-Performances zustande bringen; ein Spencer Tunick mobilisiert Massen von nackten Menschen für seine spektakulären Aktionen; Vanessa Beecrofts Performances mit skulptural anmutenden, teilweise nackten Menschen werden in Museen weltweit abgehalten. Und sogar die PETA-Aktionen, hauptsächlich politisch motiviert ("Lieber nackt als Pelz") sind ästhetisch und ansehnlich. Solche Größenordnungen erwartet man nicht von der TUFA in Trier. Ein Flitzer hät's auch getan, es wäre zumindest überraschend, irritierend und erfrischend. Doch das, was sich bei der Vernissage abgespielt hat, war eine künstlerisch wertfreie Darbietung, die die gesamte Ausstellung in eine Schmuddelecke drängte, die die ausstellenden Künstler nicht verdient haben.
In einer Ausstellung geht es nicht darum, jeden – auch schlechten – Geschmack zu bedienen, und auch nicht darum, vorzuführen, was es so alles zu einem Thema gibt – auch wenn es sich um eine thematische Ausstellung handelt. Es geht auch nicht um das persönliche Gefallen oder Nichtgefallen oder das gegenseitige Eierschaukeln. Vielfalt ist gut, aber nicht immer passend und nicht um jeden Preis. Vielmehr geht es um eine qualitative Auswahl und Fingespitzengefühl für das Zusammenspiel – und gleichzeitig für die Bewahrung der Individualität – einzelner Künstler. Und dort, wo dieses Gefühl der Machern sein sollte, klafft ein Loch.
Eine gut kuratierte Ausstellung sieht anders aus. Das war ein Schuss in den Offen.
– von Calin Kruse
(es kann ein wenig dauern, bis das Video geladen ist. Alternativ auch hier zu sehen.)
--
ausgezogen! n`Akt!
Vernissage: 26. März, 19.30 Uhr, 2. OG
Finissage mit Kunstsalon: Gründonnerstag, 21.4.2011, 19 Uhr
Öffnungszeiten: Mo / D i / Mi / Fr 14-17 Uhr, Do 17-20 Uhr, Sa / So 11-15 Uhr,
am 21.4. während des Kunstsalons bis 21 Uhr
www.tufa-trier.de
Ausgestellt werden Arbeiten von: Julia Baur, Suzanne Beaujean-Adam, Olgaruth Blaß, Jeanette Bremin, Rainer Breuer, Edith Buchhalter, Gitta Büsch, Martina Diederich, Christine Dottke, Raymond Erbs, Ursula Faber, Malou Faber-Hilbert, Barbara Friebe, Wolfgang Gärtner, Karin Germeyer-Kihm, Petra-Marlene Gölz, Gisela Gross, Christel Grundheber, Christian Hans, Miikka Heinonen, Mark Heydrich, Ramona Hoffmann, Gisela Hubert, Alina Ivanova, Peter Köcher, Laas Koehler, Jean Luc Koenig, Maria Krahwinkel, Richard Krings, Calin Kruse, Herbert Lauer, Niclas Locker, Klaus Maßem, Leonie Mertes, Brigitte Morsch, Dani Neumann, Simona Nutiu Gradoux, Monica Pauly, Karola Perrot, Ursula Reindell, Gertrud Riethmüller, Patrick Rödig, Katja Romeyke, Daniel Schieben, Jutta Schmidt, Susanne Schmidt, Philippe Schulte, Nathalie Soldani, Rafael Springer, Sylvia Stadtmüller, Matthias Strugalla, Ingrid Ulrich-Schäfer, Jutta Wenz, Oliver Wetter
Die einzige Alternative ist die Tuchfabrik (TUFA), die zudem eine der besten und spannendsten Ausstellungsräumlichkeiten bietet. Die Ausstellungen dort sind manchmal ganz passabel, selten gut – allein schon durch die Tatsache, dass man die Räume für eine eigene Ausstellung mieten kann zeigt, wie die Qualität der gezeigten Arbeiten schwanken kann.
Mit der aktuellen, TUFA-kuratierten Ausstellung ausgezogen! n'Akt!, hat sich die Kulturstätte selbst, und noch mehr den ausstellenden Künstlern, keinen Gefallen getan. Die TUFA hat damit die Chance verpasst, das Lechzen nach Kultur auf hohem Niveau, nach künstlerischer Bildung, zu befriedigen, obwohl das möglich gewesen wäre; und, was schlimmer ist, hat sie sich als Ausstellungsmacher (nicht
-veranstalter!) disqualifiziert.
Schon der effekthascherische Titel ausgezogen! n'Akt! spricht hauptsächlich die BILD-Leser an – und Menschen, die nicht einmal einen künstlerischen Sinn entwickeln oder haben müssen, um sich die Arbeiten anzuschauen. Sie werden allerdings enttäuscht sein, denn viel Nacktes gibt es nicht wirklich zu sehen. Vielleicht zum Glück. Stattdessen wird ein Sammelsurium schlecht kuratierter Kunstsparten und -richtungen präsentiert, ein Patchwork von Arbeiten, die größtenteils weder ästhetisch, noch (über den Dorfkneipenhumor hinausgehend) lustig, noch innovativ, noch zeitgemäß (was, wenn es in der Qualität eine Begründung fände, noch berechtigt wäre). Die Ausstellung bewegt sich zwischen Hausfrauenkunst, Aktzeichenkurs und Studio-Aktfotografie, die an Austauschbarkeit und Ausgelutschtheit kaum zu übertreffen ist.
Aber eigentlich ist es nicht überraschend, dass die Ausstellung so uninspiriert daherkommt; ein Blick auf die Künstlerliste (darunter natürlich die Mitglieder des TUFA-Gremiums, die die Ausstellung zu verantworten haben) reicht aus, um eine Idee davon zu bekommen. Nicht, dass die Namen Schlimmes ahnen lassen. Vielmehr erschreckt die Anzahl. Aus etwa 100 Bewerbungen wurden 55 (!) Künstler aus der Region Trier, aus Luxemburg und Frankreich ausgewählt. Wer die Räumlichkeiten der TUFA kennt, weiß, dass auch ein einzelner Künstler diese problemlos bespielen kann. Es war also nicht verwunderlich, dass die Räume überfüllt und kleinteilig und die Werke gefühllos zusammen gewürfelt wirken.
Eine Auswahl – eine echte Auswahl – von 8-10 Künstlern, die mit längeren Strecken präsentiert werden und ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Thema, hätte eine enorme Aufwertung der Ausstellung, des Ausstellungsstandortes Trier und eine Imageverbesserung für die TUFA bewirkt. Es ist nicht so, dass keine hoch qualitativen Arbeiten und Künstler vertetten sind. Es gibt durchaus Lichtblicke. Leider wird man diesen Künstlern nicht gerecht – zum Einen, weil man ständig hinterfragen muss, ob sie wirklich gute Kunst machen oder sind sie nur etwas hochwertiger, als das, was der Rest bietet. Und zum Anderen, weil sie in der Suppe völlig untergehen. Man fragt sich, ob sie froh sind, dabei zu sein.
Provokation ist gut, belebend und anregend, in welcher Form auch immer. Das Unvermögen mancher Kuratoren ist entschuldbar. Doch das, was an der Vernissage als Special Act angekündigt wurde und von den Machern wahrscheinlich als "DIE Idee" gedacht wurde, hat sich als das Schlimmste, was der Ausstellung noch passieren konnte, heraus gestellt: zwei Stripper wurden bestellt, Mann und Frau, die sich wohl selbst als Künstler verstanden und sich nacheinander vorm Publikum auszogen. Es war nicht besonders hübsch anzuschauen, auch nicht besonders sexy, man musste sich eher fremdschämen.
Es gibt Künstler, die gute Nackt-Performances zustande bringen; ein Spencer Tunick mobilisiert Massen von nackten Menschen für seine spektakulären Aktionen; Vanessa Beecrofts Performances mit skulptural anmutenden, teilweise nackten Menschen werden in Museen weltweit abgehalten. Und sogar die PETA-Aktionen, hauptsächlich politisch motiviert ("Lieber nackt als Pelz") sind ästhetisch und ansehnlich. Solche Größenordnungen erwartet man nicht von der TUFA in Trier. Ein Flitzer hät's auch getan, es wäre zumindest überraschend, irritierend und erfrischend. Doch das, was sich bei der Vernissage abgespielt hat, war eine künstlerisch wertfreie Darbietung, die die gesamte Ausstellung in eine Schmuddelecke drängte, die die ausstellenden Künstler nicht verdient haben.
In einer Ausstellung geht es nicht darum, jeden – auch schlechten – Geschmack zu bedienen, und auch nicht darum, vorzuführen, was es so alles zu einem Thema gibt – auch wenn es sich um eine thematische Ausstellung handelt. Es geht auch nicht um das persönliche Gefallen oder Nichtgefallen oder das gegenseitige Eierschaukeln. Vielfalt ist gut, aber nicht immer passend und nicht um jeden Preis. Vielmehr geht es um eine qualitative Auswahl und Fingespitzengefühl für das Zusammenspiel – und gleichzeitig für die Bewahrung der Individualität – einzelner Künstler. Und dort, wo dieses Gefühl der Machern sein sollte, klafft ein Loch.
Eine gut kuratierte Ausstellung sieht anders aus. Das war ein Schuss in den Offen.
– von Calin Kruse
(es kann ein wenig dauern, bis das Video geladen ist. Alternativ auch hier zu sehen.)
--
ausgezogen! n`Akt!
Vernissage: 26. März, 19.30 Uhr, 2. OG
Finissage mit Kunstsalon: Gründonnerstag, 21.4.2011, 19 Uhr
Öffnungszeiten: Mo / D i / Mi / Fr 14-17 Uhr, Do 17-20 Uhr, Sa / So 11-15 Uhr,
am 21.4. während des Kunstsalons bis 21 Uhr
www.tufa-trier.de
Ausgestellt werden Arbeiten von: Julia Baur, Suzanne Beaujean-Adam, Olgaruth Blaß, Jeanette Bremin, Rainer Breuer, Edith Buchhalter, Gitta Büsch, Martina Diederich, Christine Dottke, Raymond Erbs, Ursula Faber, Malou Faber-Hilbert, Barbara Friebe, Wolfgang Gärtner, Karin Germeyer-Kihm, Petra-Marlene Gölz, Gisela Gross, Christel Grundheber, Christian Hans, Miikka Heinonen, Mark Heydrich, Ramona Hoffmann, Gisela Hubert, Alina Ivanova, Peter Köcher, Laas Koehler, Jean Luc Koenig, Maria Krahwinkel, Richard Krings, Calin Kruse, Herbert Lauer, Niclas Locker, Klaus Maßem, Leonie Mertes, Brigitte Morsch, Dani Neumann, Simona Nutiu Gradoux, Monica Pauly, Karola Perrot, Ursula Reindell, Gertrud Riethmüller, Patrick Rödig, Katja Romeyke, Daniel Schieben, Jutta Schmidt, Susanne Schmidt, Philippe Schulte, Nathalie Soldani, Rafael Springer, Sylvia Stadtmüller, Matthias Strugalla, Ingrid Ulrich-Schäfer, Jutta Wenz, Oliver Wetter
Abonnieren
Posts (Atom)